Jeder Petrijünger der vor einigen Tagen die Veröffentlichung auf RTL.lu mitverfolgen konnte, hat wohl das verkündete Kommentar von Herrn Scheuer als schlecht verdauliche Ware aufgenommen.

 

 

Die Aussage eines zukünftigen Entschlusses zum totalen Verbot der Fischerei hierzulande hätte weitreichende Folgen:

 

  • Die Angelei ist ein weit verbreitetes Hobby, welche Viele schon in jungen Jahren mit älteren Familienmitgliedern praktizieren durften. Dies ist in Luxemburg in einigen Familien bereits seit Generationen ein fest etablierter Ritus geworden. Jeder der dies miterleben durfte, weiss wie aufregend gerade diese Momente für Kinder sind.
  • Viele Jugendliche besitzen als einziges Hobby die Angelei am Fluss der nahe ihres Wohnortes fliesst. Was passiert wohl, wenn man Jugendlichen die Ausübung Ihres geliebten Hobbys verbietet?
  • Die Verwendung von Haken ist seit der Existenz der Angelei unabdingbar, mit Ausnahme, dass die heutigen Haken viel schonender sind als ein Bronzenagel welcher per Sehne an ein Stück Holz befestigt wurde. Da aber wissenschaftlich bewiesen wurde, dass die Fische kein Schmerz in der Mundregion empfinden (genauso wie Pferde am Huf), müsste der nächste logische Schritt ja der Verbot zum beschlagen von Pferden sein. Ausserdem fressen Räuber wie Hecht auch Fische mit grossen Stacheln, welche von Letzteren zur Verteidigung ausgefahren werden können. Einige dieser Stacheln sind schärfer und grösser als jeder Haken im Sortiment und können Hornissengift injizieren (Katzenwels). Da ist ein kleiner Haken der sich bereits nach 4 Wochen komplett aufgelöst hat wohl das geringste Übel.
  • Angler sind die Einzigen ausser den Mitarbeitern des Wasserwirtschaftamtes, welche die Qualität eines Gewässers anhand der vorhandenen Fischarten bestimmen können.
  • Luxemburg ist Weltmeister in der Sportfischerei; ein kompletter verbot würde wohl eine Blamage auf Internetaionaler Bühne nach sich ziehen.
  • Das Hältern der Fische (ob für Köderfische oder Speisefische) ist an warmen Tagen unabdingbar; zu schnell kann es passieren dass das Fleisch durch Salmonellenbefall ungeniessbar wird. Genau das Richtige zum Motto ANTI-GASPI. Andere logische Konsequenz wäre dann der Einbruch aller Kleintierfachhändel, da auch Vögel und andere wilde Tierarten zu Hause in Terrarien, Käfigen , usw. gehältert werden.
  • Die Grenzgewässer zu Deutschland bilden ein Kondominium. Wenn der Verbot sich durchsetzen soll, müssten in der Regel solche Projekte auch in der Rheinland-Pfalz und Saarland vorliegen. Ist dies der Fall?

 

Wirtschaftlich gesehen, hätte der Verbot folgende Konsequenzen:

 

  • Dem Staat gingen die Einnahmen durch den Vertrieb der FischereiErlaubnisScheine (FES) verloren
  • Fast alle Angelvereine des Grossherzogtums würden sogleich Ihre Daseinsberechtigung verlieren.
  • Einige regionale und nationale Fischzüchter beliefern regelmässig die Forstverwaltung, Forellenpuffs, ... Der Verbot würde auch hier ein Einbruch der Einnahmen dieses Geschäftsfeldes bedeuten und die logische Konsequenz müsste jedem bekannt sein.
  • Luxemburg ist international wegen seiner Flüssen und Seen bekannt, was auch den Petri-Turismus fördert. Diese übernachten meist in unseren Hotels bzw. kommen per Camper um an einem der vielen Campingplätze in Luxemburg zu hausen. Auch diese Branche würde den Verbot wahrscheinlich merken.
  • Hinter der Angelei besteht in Luxemburg ein Geschäftsfeld wodurch Umsatzsteuern und Gehälter finanziert werden (Angelmaterial ist eh nicht billig). Einige dieser Angelgeschäfte wurden unter Schweiss und Tränen von den verschiedenen Besitzern aufgebaut. Die logische Konsequenz wäre dann die Schliessung aller Angelläden und gleichzeitig eine Erhöhung der Arbeitlosigkeit auf nationaler Ebene.

 

 

 

 

FishingInLuxembourg.lu ist überzeugt, dass ein interregionales Projekt in Zusammenarbeit mit den Fischereibehörden der Rheinland-Pfalz bzw. Saarland viel mehr Erfolg hätte. Die gemeinsame Ausarbeitung einer auf das Grossherzogtum zugeschnittene Fischereiprüfung mit Kursen würde Luxemburgs Rolle als Meister für Pionierleistungen innerhalb der EU wohl eher gerecht werden. So würde praktisch alles unverändert bleiben und man hätte zusätzlich dazu noch weitere Arbeitsplätze erstellt.

 

Ihr FishingInLuxembourg.lu Team