Zu angeln auf Rapfen in der Mosel ist ein schwere Spinrute in der Länge 2,40m - 2,70m bestückt mit einer 2500er Rolle und min. 0.20mm geflochtener Schnur gefragt.

Als Köder nutzt man einen Zocker, Beamer oder Blinker. Die Herangehensweise ist recht einfach, manchmal jedoch anspruchsvoll was die Ausdauer vom schnellen Einkurbeln des Köders betrifft. Der Köder wird über die jagenden Rapfen geworfen und schnell durch das Rudel an Kleinfischen an der Wasseroberfläche geführt. Der Biss ist sehr hart, ruckartig und unverhofft und einfach unvergleichbar gegenüber anderen Fischbissen. Dieser Flossenträger kämpft bis zum Schluss und probiert immer wieder mit ruckartigen reißenden Fluchten zu entkommen. Aufgepasst! Der Rapfen schwimmt sogar während des Drills auf einen zu, da stockt es manchen den Atem.

Eine Spinrute mit stabilem Rückgrat, eine kräftige Angelrolle mit grosser Übersetzung und eine stabile Monoschnur sind hier von Nöten. Als Vorfach wird ein 0.20er - 0,30er Fluorcarbon eingesetzt.

Die am häufigste angewandte Technik ist die Grundruten-Montage. Sie ist sehr einfach und effektiv wenn das Ziel einen dieser schönen kampfstarken Fische ans Band zu kriegen ist. Hierzu benötigt man in der Regel nur eine Rute mit Rolle, Schnur, Blei und Haken. Heute finden aber meistens ausgeklügeltere System wie Anti-Tangle in Verbindung mit Haarmontage in der Karpfenangelei Anwendung. Das Grundangeln kann bei stärkerem Wind sehr gut verwendet werden und des Weiteren ist es auch in strömungsreichen Gewässern gut einsetzbar da der Köder durch das Gewicht gleich an Ort und Stelle liegen bleibt. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass man nicht ständig auf die Pose achten muss und man durch Verwendung eines elektrischen Bissanzeiger akustisch auf Aktivität an der Rute informiert wird. Wie eine solche Montage aussehen soll könnt Ihr den beiliegenden Bildern entnehmen.

Einer der beliebtesten Karpfenköder ist zurzeit der sogenannte Boilie (Kunstwort vom englischen to boil = „kochen“). Boilies sind meist runde Köder, die gekocht oder dampfgegart werden ,haben einen hohen Nährwert und sind in fast jedem Angelladen erhältlich. Die Boilies enthalten verschiedenen pflanzlichen und tierischen Mehlen sowie weiteren Additiven wie Aromen oder Farbstoffen. Sie lassen sich gut werfen, lösen sich sehr langsam bei völligem eintauche im Wasser auf und können perfekt vom Karpfenmaul aufgenommen werden.
Natürlich kann man auch immer noch auf die altbewährten Köder wie Mais, Kartoffeln, Maden, Würmer, Pekannüsse, Kichererbsen usw. zurückgreifen.

Wer allerdings an ein maximum an Komfort verfügen möchte, installiert seine Ruten samt Rod-Pod am Wasser; hier kan man problemlos Bissanzeiger und Pendel aufmontieren.

Da Karpfen ein beachtliches Gewicht erreichen können, sollte man sich für diese Art Angelei mit den dafür hergestellten bzw. schweren Ruten, Rollen & sinkender Schnur eindecken. Auch ein grosser Unterfangkescher und eine Karpfenmatte sollte unbedingt der Graundausrüstung sein.

Da in Luxemburg inkl. seiner Grenzgewässer das Campieren im Freien gesetzlich verboten ist und ausserdem bis spätestens 23:00 geangelt werden darf, ist ein Zelt keine absolute Notwendigkeit. Es gibt allerdings private Teiche bzw. Seen (zB. Echternacher See), welche diesem Gesetz nicht unterstehen und wo eine Übernachtung gar nicht zur Debatte steht.

 

Romain Houtsch